Heute möchte ich mit euch über die wichtigen Dimensionen eines kreativen Arbeitsumfelds sprechen. Habt ihr euch jemals gefragt, warum wir uns manchmal sonntags auf den Montag freuen, während andere Tage uns eher mit Angst und Stress erfüllen? Die Antwort könnte darin liegen, dass das Arbeitsumfeld einen großen Einfluss auf unsere Kreativität hat.
Der schwedische Forscher Göran Ekvall hat zehn Klimadimensionen identifiziert, die darüber Aufschluss geben, wie kreativ Menschen in einer Organisation sein können. Lasst uns einen Blick darauf werfen:
Dimension 1: Herausforderung. Sie beschreibt unsere emotionale Beteiligung an den vielfältigen Aufgaben und Zielen unseres Teams. Ein Klima, in dem diese Dimension ausgeprägt vorhanden ist, erkennt man daran, dass wir die Freude und den Sinn in unserer Tätigkeit sehen und viel Energie in die Tätigkeit investieren. Wir sind gut gefordert und lernen Neues dazu. Aber wir sind nicht dauerhaft über- oder unterfordert.
Dimension 2: Freiheit. Freiheit ist vorhanden, wenn wir beeinflussen können, wie wir unsere eigene Ziele erreichen, und wir auch unabhängig handeln können. Das Gegenteil ist der Fall, wenn jeder Handgriff genau vorgegeben ist.
Dimension 3: Unterstützung neuer Ideen. Wie werden unsere neuen Ideen von Kollegen und Vorgesetzen behandelt? Wird unseren neuen Ideen Wertschätzung entgegengebracht, und nehmen sich Kollegen auch Zeit, über sie zu sprechen? Oder werden unsere Ideen nur als lästige Mehrarbeit betrachtet, die man gerne vermeidet?
Dimension 4: Vertrauen und Offenheit. Hier geht es beispielsweise um die Fehlerkultur. Dies kann man daran erkennen, wie sicher wir uns in einer Organisation in den Beziehungen zu anderen fühlen: In einem Klima der Offenheit trauen wir uns, neue Ideen und Meinungen auszusprechen. In einem Klima des Vertrauens muss niemand Angst haben, sich bloßzustellen oder für Fehler verurteilt zu werden.
Dimension 5: Dynamik und Lebendigkeit. Hiermit ist gemeint, wie ereignisreich unser Leben in unserem Team ist: Passiert ab und zu auch einmal etwas Unvorhergesehenes, und gibt es positive Überraschungen? Oder können wir am Montagmorgen schon genau voraussagen, was kommende Woche bis Freitagabend passiert?
Dimension 6: Verspieltheit und Humor. Wenn Verspieltheit und Humor vorhanden sind, entsteht eine Atmosphäre, in der wir uns nicht allzu ernst nehmen und einge gewisse Gelassenheit herrscht. Auf diese Weise entstehen ganz spielerisch neue Ideen und Ansätze, die wir nicht gleich wieder verwerfen.
Dimension 7: Diskussionen. Gemeint ist hier der Zusammenstoß von Sichtweisen und Ideen. In einem Klima, das Diskussionen zulässt, trauen wir uns, unterschiedliche Sichtweisen zur Sprache zu bringen. Gleichzeitig können wir gemeinsam nach besseren Lösungen suchen, basierend auf diesen unterschiedlichen Sichtweisen.
Dimension 8: Risikobereitschaft. In einem Klima der Risikobereitschaft herrscht eine Toleranz gegenüber Unsicherheit und Mehrdeutigkeit. Wir treffen schnell Entscheidungen, selbst wenn das Ergebnis noch unsicher ist . Das Lernen aus Experimenten bekommt den Vorzug vor langen Analysen und Planungen. In einem Klima von geringer Risikobereitschaft versuchen wir dagegen, eher auf Nummer sicher zu gehen.
Statt Entscheidungen zu treffen, werden Gremien eingesetzt, in denen wir alles ausgiebig diskutieren – ohne dass am Ende jemand die Verantwortung übernehmen will.
Dimension 9: Ideenzeit. Sie gibt an, wie viel Zeit wir effektiv nutzen können, um neue Ideen zu entwickeln oder an bestehenden weiterzuarbeiten. Die Entwicklung von Neuem erfordert Mut. Auch müssen wir mit der Ungewissheit leben, dass wir im Vorhinein nicht wissen, welche Option die Lösung sein wird. Deshalb benötigen wir Zeit, um einen funktionierenden Weg zu finden.
Dimension 10: Konflikte. Gemeint sind persönliche und emotionale Spannungen, also Auseinandersetzung auf persönlicher Ebene, nicht auf fachlicher wie etwa bei Diskussionen. Im Gegensatz zu solchen fachlichen Diskussionen wirkt ein Konflikt immer kreativitätshemmend, weil anstelle eines fruchtbaren Austauschs in der Regel Ablehnung erfolgt. In einem Klima des Konflikts l#sst sich gegenseitige Ablehnung von einzelnen Personen oder ganzen Gruppen beobachten, was viel Aufmerksamkeit und Energien bindet.
Inspiraton aus dem Buch „Future Fit Company“ von Florian Rustler, Nadine Krauss, Jens Springmann, Daniel Barth Isabela Plambeck
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