Aktuell bin ich für zwei Positionen „confidential-unterwegs“. Die letzten beiden Wochen brachten Gespräche mit spannenden Unternehmenspersönlichkeiten mit sich – nach all den Jahren – immer noch ein Geschenk für mich.
Wofür möchte mein Gegenüber (Top-)Manager werden?
Mögliche Antwort, die Ihnen gerade durch den Kopf schiesst: Ehrgeiz, großer Führungswille.
In meiner Erfahrungswelt ist dies nur die-halbe-Wahrheit. Oft steckt hinter der Ambition, nach Entscheidungsmacht die Angst, vor dem persönlichen Untergang.
Der Wunsch, die Karriereleiter nach oben zu klettern, gründet in der Illusion, eine höhere Sicherheit zu erlangen. Je größer das Unternehmen desto größer die vermeintliche Garantie der eigenen beruflichen Existenz.
Gedanken versus Realität.
Die Wechselmotivation der veränderungswilligen Talente erzählt u. a. auch von jener Geschichte dieser Entscheidung. Häufig wird ein sehr hoher Preis für die vermeintliche Sicherheit gezahlt – die Angst, unter-zu-gehen, trübt den Blick.
Aus welcher Intension wird die Entscheidung getroffen?
Werfe ich die Münze „Angst“ handelt es sich bei „Kopf“ um Erstarrung, bei „Zahl“ um Gier.
In meiner Arbeit erlebe ich zu Beginn ganz oft:
Der Entwurf der eigenen beruflichen Vision entstand nicht
in einer entspannten Atmosphäre in Verbindung mit den eigenen Resourcen
in der Orientierung des „lebenslangen Lernens“
seine Expertise dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die Mitarbeiter auf eine Reise des Lernens und des Wachstums mitzunehmen.
Mein Gedankengang: Im Klima der Angst, die oft in den Hintergrund gedrängt wird, können kaum/keine intuitive Entscheidungen getroffen werden.
Es gibt keinen Weg, Angst los-zu-werden. In meiner Welt gehört sie zu mir und zu meinem Leben. Für mich gehört sie nicht nur dazu – sie ist überlebensnotwendig. Sie ist mein Seismograph, wenn Gefahr in Verzug ist. Jedoch bin ich ihr deswegen nicht komplett ausgeliefert.
Ich lerne, mit ihr umzugehen. Dadurch kann sie ihre destruktive Macht nicht entfalten und beherrscht nicht die wesentlichen Situationen meines Lebens. Und meine Bereitschaft zur Selbsttäuschung sinkt…
Zwei Voraussetzungen, um Angst leichter zu überwinden:
Entspannung – bei unserem Fokus auf mich selbst lasse ich mich nicht von den Problemen im Alltag ablenken
Eigenverantwortung zu übernehmen
Wie erleben Sie „Angst“? Wie gehen Sie mit ihr um?
Welcome as you are.
photo@anna logue