Die Regel des schwachköpfigen Bären

Heute Morgen hatte ich ein die letzte Coachingsession zur „Beruflichen Neu-Orientierung“ und diese Geschichte von Jorge Bucay „eröffnete“ sozusagen vor drei Monaten unsere gemeinsame Arbeit.

Mein Coachee rief sich immer wieder jedes einzelne Detail ins Gedächtnis, um seine Unzufriedenheit „fest-zu-betonieren“ und erschwerte so seinen JobChange. Die Erwartungen, die er mit dem Job-Wechsel verband, waren für ihn selbst schier uneinlösbar und führten ihn (wieder und wieder) in eine Sackgasse.

… ich mag sie gerne mit Ihnen teilen:

„Ein Schüler kommt zum Meister. Er hat einen bestimmten Wunsch. Er möchte etwas. Er sagt, er möchte es inständig und von ganzem Herzen.

Er träumt Tag und Nacht davon. Er leidet unter der Situation und bittet um Hilfe. „Was soll ich tun“, fragt er.

Der Meister schlägt ihm vor, gewissen Dinge in einer bestimmten Reihenfolge zu tun, nach der Regel des schwachköpfigen Bären. Womit fängt es an?

Das B von Bär steht für:

Sie wollen etwas? Bekommen Sie es!

Bekommen Sie, was Sie wollen. Setzen Sie sich dafür ein. Wonach suchen Sie?

„Die Liebe dieser Frau… Dieses Haus… Diese Arbeit…“

Los geht’s, bekommen Sie’s! Tun Sie, was Sie können, um es zu bekommen! Setzen Sie Ihr Leben aufs Spiel, gehen Sie ein Risiko ein, tun Sie alles für Ihren Wunsch.

Der Schüler schweigt und sagt dann, das sei unmöglich. Er habe alles versucht, aber es habe nicht geklappt, niemand würde das schaffen können. Das, was er wolle, sei einfach nicht zu bekommen.

Der Meister glaubt ihm, denn manchmal ist das wirklich der Fall.

„Was besagt jetzt also die Regel?“, fragt der Schüler. „Wie geht es nun weiter?“

Der Meister erklärt: Die Bärenregel besagt, dass nach dem B das Ä kommt.

Sie bekommen nicht, was Sie wollen? Sie haben alles in Ihrer Möglichkeit Stehende versucht, und es hat nicht geklappt? Das Ä bedeutet:

Wenn Sie es nicht bekommen können, dann ändern Sie den Wunsch! Tauschen Sie das Gewünschte gegen etwas anderes ein!

„Diese Frau liebt mich nicht…“

Dann lieben Sie eben eine andere Frau“

„Die andere liebt mich auch nicht…“

Dann suchen Sie nach einer dritten! Treffen Sie sich mit einem Matrosen! Kaufen Sie sich einen Hund!

„Ach… nein!“, sagt der Schüler. „Mein Wunsch lässt sich einfach nicht ändern… Wenn es diese Frau für mich nicht gibt… dieses Haus… Was bleibt mir also jetzt noch zu tun, Meister? Was empfiehlt der dritte Punkt der Regel?“

Der Meister sagt B, Ä und R…

Ruhen lassen! Sie bekommen nicht, was Sie wollen? Schade.

Sie können den Wunsch nicht ändern? Zu dumm.

Also lassen Sie ihn ruhen!

„Ach nein…“, sagte der Schüler. „Das kann ich nicht, das will ich nicht. Das geht nicht.“

Wie „das geht nicht“?

Es nicht bekommen können… Es nicht ändern wollen… Also ruhen lassen!

„Nein, Meister. Ich könnte es nie und nimmer ruhen lassen!“

Ahaaa…

Der Meister denkt nach… Er kann es nicht bekommen. Es gelingt ihm nicht, seinen Wunsch zu ändern. Und er möchte ihn nicht ruhen lassen…

Der Meister braucht nichts weiter zu hören. Dank der Regel weiss er jetzt, dass sein Schüler ein Schwachkopf ist!“

Welcome as you are.

Sabine Steigner - rendezvous der lösungen