… Literarisches Knoppers No. 1 „Fragen können wie Küsse schmecken“

… heute stelle ich Euch unter „Literarisches Knoppers“ ein grandioses Buch vor:  „Fragen können wie Küsse schmecken“ von Carmen Kindl-Beilfuß.
Zumindest ist es dies für mich + es brachte mich zum Nachdenken. Zum Ausprobieren. Zum Philosophieren. Zum Erkennen. Es (be)reichert mich mit Wissen. Es lädt mich ein, „neu“ oder „anders“ zu denken. Meine Denkmuster aufzudecken (wenn auch nicht immer sofort…).
Für mich ist es ein NachschlageWerk. Es liegt griffbereit auf dem Schreibtisch + ich trage es in meiner Handtasche, tagelang, wenn ich in der Vorbereitung meines Coaching bin.
Kennt Ihr das? Ein Thema lässt Euch nicht los. Will irgendwie+sowieso geklärt werden. Eine Situation wirkt nach + es braucht, um das Schweigen zu unterbrechen, einen Aufhänger. Und dabei ist es gleich, ob am Arbeitsplatz oder in der Beziehung oder in der Freundschaft oder in der Erziehung.
Eine Frage wäre ein positiver + konstruktiver Platzhalter.
Frage versus Vorwurf.
Frage versus Interpretation.
Frage versus Missverständnis.
Frage versus Starre.
Frage versus Distanz.
Ich habe die ersten Seiten des Buches hier wiedergegeben und wünsche Euch viel Freude beim Lesen. Und vielleicht ein Impuls. Ich lade Euch ein, den Impuls zu teilen. Persönliche Nachricht. Kommentar oder Ihr ruft mich an…
Die Kunst des guten Fragens
»Oh, wunderbar, wunderbar

und höchst wunderbarlich wunderbar

und nochmals wunderbar ...«

(William Shakespeare)
„Eine schöne Sprache ist ein Zaubermittel im Umgang mit anderen Menschen.
Sie kann ein Lächeln beim anderen erschaffen, sein Interesse anregen oder in eine sanfte Nachdenklichkeit einladen, zum Träumen bringen oder auch einen glühenden Lavastrom neuer Gedanken fließen lassen.
Schöne Worte treffen uns wie ein Sonnenstrahl, wie ein werbendes Angebot eines anderen Menschen nur für uns selbst. »Hallo, mein Stern – hallo, mein Engel – da bist du ja, mein Schöner – bezaubernd, dein Lächeln – so intensiv dein Strahlen – so erfrischend deine Offenheit – so zärtlich deine Stimme …« Man möchte raunen: »Mach bitte weiter, und hör nie mehr damit auf!« Und schöne Fragen?
Erinnern Sie sich an den Augenblick, in dem Sie Ihrer großen Liebe begegnet sind? Ein kurzer Blick – ein längerer Blick – ein fragender Blick … und wenn Sie zu den ganz Mutigen gehörten, öffnete sich der Mund Ihres begehrten Gegenübers, und heraus kam …? Eine Frage!
Sind Sie zum ersten Mal hier? Wollen Sie auch zum Bahnhof? Was glauben Sie, welche Mannschaft heute gewinnen wird? Haben Sie eine Ahnung, wo man hier etwas zu trinken kaufen kann?
Humphrey Bogart fragt Ingrid Bergman in dem berühmten Liebesfilm Casablanca beim ersten Glas Champagner gleich tiefgründiger:
»Wer bist du wirklich? … und was warst du vorher? Was hast du
getan, und was hast du gedacht?«
Sie antwortet: »Wir hatten ausgemacht: keine Fragen.«
Humphrey Bogart: »Ich seh dir in die Augen, Kleines!«
Die Frage ist der Auftakt zu mehr, sie ist der Beginn eines Miteinanders,
das erst endet, wenn die Fragen ausgehen.
Wenn Sie eine SMS schreiben – oder wie ich zu den altmodischen Briefschreibern gehören –, so stellen Sie Fragen, wenn Sie gerne eine
Antwort hätten. Im systemischen Interview ist das Fragen eine zentrale Methode, die viele Vorteile vereint. Die vielfältigen Techniken des zirkulären
Fragens
– fördern Informationen zu Tage und konstruieren gleichzeitig neue Informationen im System
– ermöglichen es, mehrere Menschen (Familien, Paare, Lehrer und Schüler, Freunde etc.) gleichzeitig und unter Wahrung der Allparteilichkeit zu interviewen
– wecken die Neugier des Systems und erhalten die Aufmerksamkeit im längeren Interviewprozess aufrecht
– schaffen die Möglichkeit, die Sicht anderer auf die eigene Person genauer kennen zu lernen
– verstärken das Gefühl, an etwas Gemeinsamem zu arbeiten.
Wer fragt, ist interessiert.
Wer fragt, ist klug.
Wer fragt, führt das Gespräch.
Wer fragt, schafft Bewegung.
Wer fragt, gestaltet menschliche Begegnung.
Klienten erwarten von uns »Profis«, dass wir Gespräche gut führen können, dass wir aktiv sind, neugierig und gleichzeitig verschwiegen, dass uns alles interessiert, was zu ihrem Leben gehört, und dass am Ende des Gesprächs eine Lösung in Sichtweite ist.“
Sabine Steigner - rendezvous der lösungen