Tür zu!

Darf ich die „offene Tür“ (auch) schließen?
Die „offene Tür“ ist als Führungsstil gesetzt. Steht für eine bestimmte Herangehensweise oder Philosophie des Führens.
Führungskräfte sind für ihre Mitarbeitenden, ihre Kollegen und ihr Management jederzeit ansprechbar. Die Intension ist es, einen geschützten Raum zu gestalten, in dem Anliegen (auch ganz persönlicher Natur), Fragen, Ideen, Probleme oder Konflikte offen angesprochen werden.
Es zielt darauf ab, eine offene Kommunikation und einen freien Austausch von Informationen zu fördern.
Die Pflege einer „offenen Tür“…
… verbessert den Informationsfluss
… erkennt Probleme frühzeitig(er)
und
… findet effektive Lösungen.
Es wird Nahbarkeit und echtes Interesse signalisiert und gelebt.
In meinen Kandidaten-Gesprächen ist die „offene Tür“ eine der meist genannten (einerseits) bzw. eine der meist gewünschten Führungstools.
Denn auch der (zukünftige) Mitarbeitende verbindet mit einer offenen Bürotür das Gefühl…
… Vertrauen-zu-können
und
… dass seine Anliegen, Gedanken und Meinung ohne Angst vor negativen Konsequenzen oder fehlender Unterstützung geteilt werden können.
Ist eine kontinuierliche Verfügbarkeit sinnstiftend?
Ständig erreichbar zu sein, impliziert, die eigene Tätigkeit jedes einzelne Mal zu unterbrechen. Es vergehen einige Minuten, bis die Arbeit in der Konzentration wieder fortgesetzt wird.
Ist dieser Führungsstil also hochgradig in-effizient und stressig?
Scheibchenweises Arbeiten versus elementarer Grundsatz moderner Führungstil
Erreichbar statt Ansprechbar?
Selbstbestimmung versus Fremdbestimmung?
Für mich reicht eine „offene Tür“ nicht aus – sie darf von einer echten Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zur Entwicklung einer positiven Arbeitskultur begleitet werden,
oder?
Welcome as you are.
photo@jan tinneberg
Sabine Steigner - rendezvous der lösungen